Handbuch 2021

129 BÜTTNER ELEKTRONIK Welcher Wechselrichter für welchen Einsatz? Wechselrichter bis 300 Watt eignen sich für TV und Empfangsgeräte sowie für alle Arten von Ladestationen von Laptops. Ladeteile von Kamera und Handy sind ebenso problemlos wie kleinere Haus- haltsgeräte, zu denen zählen Handrührgeräte oder ein Stabmixer. Beim E-Bike-Ladeteil ist die Aufnahmeleistung entscheidend. Wechselrichter mit 600 Watt bis 1200 Watt Zu den Haushaltsgeräten bis 600 Watt gehö- ren Mixer oder Eierkocher. Kleinere Bohr- maschinen funktionieren ebenso wie die Stichsäge. Zwei E-Bikes lassen sich normaler- weise auch mit dieser Leistung befeuern. Ein 1200 Watt Föhn würde auch auf halber Stufe laufen, ebenso ein Staubsauger. Doch dann wäre es vielleicht auch überlegenswert gleich das große Gerät zu wählen. Mit 1200 Watt können bereits kleinere Kaffeemaschinen be- trieben werden, sowie die meisten Toaster, Sandwichmaker oder ein Waffeleisen und viele andere Haushaltsgeräte. Wechselrichter mit 1500Watt bis 1700Watt Mit dieser Leistungsklasse sind unserer Mei- nung nach alle Gerätschaften abgedeckt, die im Reisemobil sinnvoll sein können. Jeden- falls solche, die mit der in der mittleren Fahr- zeugklasse möglichen Batteriekapazität noch problemlos zu betreiben sind. Hierzu zählen Kaffeeautomaten von Senseo oder Nespresso genauso wie Staubsauger und ein Föhn mit ordentlicher Heizleistung. Nicht ohne Grund wird momentan diese Leistungsklasse in den meisten Freizeitfahrzeugen verbaut. Stromverbrauch nicht unterschätzen Der Stromverbrauch darf nicht unterschätzt werden und die Kapazität der Bordbatterie/n muss in einem guten Verhältnis zum Wech- selrichter stehen. Zunächst ist wichtig zu wissen, dass für den Stromverbrauch aus der Batterie der angeschlossene Verbraucher verantwortlich ist und nicht die Größe des Wechselrichters. Dies bedeutet, dass ein über einen 300 Watt-Wechselrichter betriebener Fernseher, die gleiche Leistung aus der Batte- rie entnimmt, als würde er über einen 1500 Watt-Wechselrichter betrieben. Dies kann man auch in Zahlen ausdrücken, aber als Faustregel können Sie sich also merken: Leistung des Verbrauchers geteilt durch 10 entspricht etwa dem Strom, der aus der Bat- terie entnommen wird. Ein Föhn mit 1000 Watt zieht ca. 100 Ampere, während ein TV-Gerät mit 50 Watt nur etwa 5 Ampere an Batteriekapazität verbraucht. Wann ist meine Batterie entladen? Bleiben wir bei unserem Beispiel, dem Fern- sehgerät. 5 Ampere in der Stunde bedeutet, dass nach einer Stunde 5 Ah aus der Batterie entnommen sind. Nach 3 Stunden also 15 Ah (5 A x 3 h = 15 Ah). Stellt Ihnen Ihre Batterie 100 Ah zur Verfügung, verbleiben also nach drei Stunden Betrieb des Fernsehgerätes noch 85 Ah in der Batterie. An diesem Beispiel wird klar, dass kleinere Verbraucher kein Problem sind, große Verbraucher allerdings nur relativ kurz betrieben werden können. Wie groß sollte meine Bord- batterie sein? Je größer die Batteriekapazität ist, desto länger kann Strom entnommen werden. Für Wech- selrichter bis 600 Watt empfehlen wir eine Mindestkapazität um die 100 Ah. Bei den größeren Modellen bis 1700 Watt sollte min- destens die doppelte Kapazität eingeplant werden. Berücksichtigt werden muss dabei immer, wie lange das Endgerät in Betrieb ist undwie stark dieses die Batterie belastet. Ma- chen Sie sich bitte auch Gedanken um die Nachladung. Wer oft fährt, für den wäre ein Ladebooster eine gute Wahl, um die Batterie auch bei kurzen Fahrstrecken schnell wieder aufzuladen. Wer länger ohne Stromanschluss steht, für den ist eine Solaranlage die Ideal- lösung. Kann ich meine normalen Steckdosen an Bord weiter benutzen? Leider nicht ohne weiteres. Würden Sie ein- fach eine Verbindung vom Ausgang des Wechselrichters zur nächsten Steckdose legen, dann wäre zwar erst einmal auf allen Steckdosen durch die Ringschaltung ebenfalls Spannung vorhanden. Sobald je- doch Landstrom von außen eingesteckt wird, kommt es zum elektrischen Supergau und der Wechselrichter wird höchstwahr- scheinlich mit einem Totalschaden seine Arbeit für immer einstellen. Deshalb haben wir für unsere Wechselrichter eine intelli- gente Netzumschaltung entwickelt. Erkennt der Wechselrichter, dass Landstrom anliegt, schaltet er das Außennetz auf die Steck- dosen durch und sich selbst automatisch ab. Ist kein Landstrom mehr vorhanden, startet man den Wechselrichter und anschließend versorgt dieser die Steckdosen. I N F O - T I P P Nicht unterschätzen ■ Meistens wird der Stromverbrauch über einen Wechselrichter unterschätzt. Nur weil ein Endgerät klein ist, bedeutet dies nicht, dass dafür auch nur wenig Strom gebraucht wird. Immer wieder sagen uns Kunden, wenn es um den Kauf eines Wechselrichters geht, in einem Nebensatz. „Einen kleinen Föhn möchte ich aber auch betreiben“ und gehen davon aus, dass dies auch mit einem kleinen Wechselrichter geht. Wer aber auf seinen Föhn zuhause schaut, wird merken, dass er falsch liegt. Ein Wechselrichter unter 1000 Watt Leistung macht für einen Föhn wenig Sinn, wenn auch mal die zweite Heizstufe zugeschaltet werden soll. Verbraucher unmittelbar abschalten ■ Die Kapazität einer Bordbatterie ist begrenzt und Wechselrichter verbrauchen – je nach Aufnahmeleistung – einiges an Strom. Aus diesem Grund sollte auch vermieden werden, das Endgeräte unnötig lange in Betrieb sind. Kaffeeautomaten unmittelbar abschalten ebenso wie Filtermaschinen, die mit einer Wärmhalteplatte ausgerüstet sind. Kaffee durchlaufen lassen und dann ausstellen. Bei Neukauf am besten eine Maschine erwerben, die den Kaffee in einer Thermoskanne warm hält. Sinus-Wechselrichter 230 Volt aus der Bordbatterie

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