Handbuch 2021
T E C H N I K - I N F O Zusätzliche Ladung ■ Während die Komfortansprüche – und somit der Strombedarf – in den letzten Jahren immer weiter gestiegen sind, wurde parallel die Bordstromversorgung nicht weiter ausgebaut. Hersteller von Reisemobilen bauen heutzutage Ladeeinheiten ein, die mit 18 Ampere die kompletten 12 V-Verbraucher an Bord versorgen sollen. Das hier sehr wenig für die Batterieladung übrig bleibt ist klar. Abhilfe schafft in diesem Fall ein MT PL 1225 (s.S. 101) . Dieser kann von 25A auf 18A reduziert werden und dann an dem serienmäßig vorgesehenen Zusatz-Lader-Eingang einer EBL (ist in sehr vielen Fahrzeugen verbaut) angeschlossen werden. Somit steht am Stellplatz, ohne viel Verka- belungsaufwand, die doppelte Stromstärke zur Verfügung. Es ist auch möglich die 25 Ampere oder bei größerer Batteriekapazität auch die 50 A-Variante direkt auf die Bordbatterie einzuspeisen. Ist ein Display im Fahrzeug verbaut ist dieseMehrleistung dann an der Anzeige aber nicht mehr ablesbar. Ladegeräte- Info ■ Während Standzeiten sollten die Bord- batterien von Boot oder Reisefahrzeug in irgendeiner Form auf- bzw. nachgeladen werden. Dies kann – wie bereits beschrie- ben – über eine Solaranlage oder / und über ein Ladegerät realisiertwerden. Das Ladegerät sollte so angeschlossen werden, dass der Lader immer dann automatisch aktiviert und dieBatterie/naufgeladenundüberwachtwer- den, wenn Landstrom zur Verfügung steht. Ladegeräte gibt es viele und die Preisdiffe- renzen sind groß, was gilt es zu beachten? Was man wissen sollte Ladegeräte früherer Zeit waren mit Trafo und Gleichrichter ausgerüstet. Diese waren groß, schwer und haben zusätzlich ein Netzbrum- men verursacht. Moderne Ladegeräte sind mit der sog. Schaltnetzteiltechnik konzipiert. Damit lässt sich eine optimale Ladung bei kompakter Bauform und geringer Wärme- entwicklung realisieren. Vielleicht haben Sie auch schon etwas über Ladekennlinien ge- hört. Diese beschreiben, wie ein Lader seinen Stroman die Batterie/n weitergibt. Nicht ein- gehen möchten wir in dem Zusammenhang auf die einfachen und billigen Ladegeräte zumNachladen von Starterbatterien, da diese zur Dauerladung sowieso ungeeignet sind. Die einfachsten Lader zur Dauerladung an Bordbatterien sind die mit W-Kennlinie. Je höher die Batteriespannung, desto kleiner der Ladestrom. Die Aufladung dauert sehr lange, da ein Laden mit dem angegebenen Ladestrom praktisch nicht erreicht werden kann. Weitaus leistungsfähiger sind die mit IU-Kennlinie bezeichneten Lader. Optimale Ladung realisiert die sogenannte IUoU- Kennline. Der Lader arbeitet bei Bleibatte- rien mit vollem Ladestrom bis zum Ga- sungspunkt, gleichzeitig wird dann die Spannung stabilisiert und der Strom lang- sam reduziert, bis die Vollladung erreicht ist. Danach wird auf schonende Erhal- tungsladung umgeschaltet. Es werden op- timale Ladezeiten erreicht und außerdem die Batterien geschont, da bei vollgelade- nen Batterien die Verbraucher direkt vom Lader mit Strom (bis zur Höhe des La- destroms) versorgt werden, bevor Strom aus der Batterie entnommen wird. Sind die Lader auf LiFePO4-Kennlinie eingestellt wird üblicherweise bis zur Ladeschluss- spannung geladen und nach einer kurzen Haltezeit die Spannung reduziert. Natürlich sind alle von uns angebotenen MT Ladegeräte nur noch mit IUoU-Lade- kennlinie ausgestattet. Wieviel Leistung sollte ein Ladegerät haben? Je größer die Ladeleistung des Laders – in Ampere – ist, desto schneller kann er die Batterie/n aufladen. Sind aus einer Batterie 60 Ah entnommen, beträgt die Ladezeit bei einer LiFePO4-Batterie mit einem 10 Ampe- re-Lader (IUoU) etwa 6 Stunden (10 A x 6 h = 60 Ah) und mit 20 Ampere logischerweise nur 3 Stunden (20 A x 3 h = 60 Ah). Ist man also nur kurz am Landstrom, dannmacht ein größerer Lader durchaus mehr Sinn, um am nächsten Morgen nicht mit teilgeladenen Batterien weiterfahren zu müssen. Das eingebaute Ladegerät erscheint etwas zu schwach Vor allem Reisemobile haben nicht selten ei- nen Elektronikblock eingebaut, der nicht nur die Batterien auflädt, sondern auch noch an- dere Funktionen übernimmt. Oft sind diese integrierten Lader aber nur mit geringer Lade- leistung ausgestattet und können zudemauf- grund ihrer sonstigen Steuerfunktionen nicht einfach gegen einen stärkeren Lader ausge- tauscht werden. In diesem Fall empfiehlt sich ein Zusatzlader der parallel mit dem vorhan- denen Ladegerät arbeitet. Unsere MT-Lader sind alle für diesen Parallelbetrieb ausgelegt. 96 Ladegeräte MT Computer-Automatik-Lader
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