Handbuch 2021

T E C H N I K - I N F O S Allgemeine Ladekennlinie (IUoU) Beispiele für Temperatur-Kompensation MT PowerLine Ladegeräte sind kompakt und leistungsstark 97 BÜTTNER ELEKTRONIK Ladegeräte MT Computer-Automatik-Lader Ladegeräte für kleines Geld? ■ Immer wieder tauchen für ganz kleines Geld Ladgeräte auf, die scheinbar wahre Alleskönner sind. Laut Umverpackungwunderbar geeig- net, um alle Batterietypen optimal zu laden – LCD-Anzeige – Erhaltungsladefunktion – perfekt zum Laden von AGM-, Gel- und Nass- batterien. Wer sich etwas näher damit befasst, stellt schnell fest, dass meistens nicht einmal näher beschrieben wird, mit welcher Kennlinie überhaupt geladen wird, dass kein Temperatursensor die Ladung steuert bzw. dieser lediglich in der Ladeeinheit verbaut ist und die Lade- leistung sowieso mehr als mager ist. Ob diese Geräte auch nur zur Ladeerhaltung taugen, muss bezweifelt werden, wenn selbst in der Bedienungsanleitung erwähnt wird: »Die Batterie nicht über einen längeren Zeitraum unbeaufsichtigt laden«. Wie soll das funktionieren? Kann trotz montierter Solaranlage ein Batterielader verwendet werden? Batterien können gleichzeitig mit verschiede- nen Stromquellen geladen werden. Ob der Strom parallel von Solaranlage, Batterielader und Lichtmaschine kommt, interessiert weder Batterie noch Erzeuger. Was jeder leistet, wird weitergegeben an die Batterie. Kann ich die Batterie/n auch in der Winterpause ständig am Lader betreiben? Entscheiden Sie sich für einen MT Lader, dann ist dies sogar von Vorteil für die Batte- rie/n. Die Elektronik ist so programmiert, dass eine automatische Batterieregenerierung in bestimmten Zeitabständen vollautomatisch aktiviert wird. Wichtig dabei ist, dass der rich- tige Batterietyp am Gerät eingestellt ist und der Temperatur-Sensor an der Batterie ange- bracht wird. Bei Lithium (LiFePO4) Batterien empfiehlt sich normalerweise die Batterie in der Winterpause komplett vom Bordnetz zu trennen, da eine ständige Vollladung diesem Batterietyp mehr schadet als nützt. Auch dieses Problem haben wir bei unseren MT-Ladegeräten gelöst. Auf Knopfdruck kann über die jeweilige Fernbedienung ein Ruhe- modus aktiviert werden, der die Batterie in einen Teil-Ladezustand versetzt, welcher die Lebensdauer erheblich verlängert. Ladung immer mit Temperatur-Sensor! Für jeden Batterietyp gibt es unterschiedliche Lade-Kennlinien. Diese werden von den Bat- terie-Herstellern vorgegeben. Bei manchen AGM- und Gel-Batterien ist zu erkennen, dass die Ladeschlussspannungen nahezu identisch sind. Trotzdem ist es nicht ratsam, einfach die gleiche Kennlinie zu benutzen, da sich die Erhaltungsladungen sowie die Zeit- dauer der Ladeschlussphase unterscheiden. Diese ist bei Gel-Batterien länger als bei AGM-Modellen, was sich vor allemdann ne- gativ auswirkt, wenn die Umgebungs- bzw. die Batterietemperatur über 25° C liegt. Des- halb sollte immer ein Batterietemperatur- Sensor verwendet werden. Damit – egal zu welcher Jahreszeit – alle Batterietypen opti- mal geladen und darüber hinaus Gel-Batte- rien lange genug, AGM-Batterien aber nicht zu lang mit hoher Schluss-Spannung gela- den werden und womöglich austrocknen. Wird ein MT-Ladegerät auf Lithium- Kennlinie eingestellt, dann reagiert der mit- gelieferte Temperatursensor als Ladebegren- zer. Aus dem Grund, weil LiFePO4-Batterien unter 0° Grad nur noch stark eingeschränkt bzw. nicht mehr geladen werden dürfen. Wer sich eine MT-Lithium-Power-Batterie (s.S. 74–79) zulegt, kann ein MT-Ladegerät auch direkt an der Batterie anschließen. Der innenliegende Temperatursensor sitzt direkt im Zellverbund und reagiert weitaus effi- zienter, als wenn der Temperatursensor am Batteriepol angeschlossen wird. Batterie-Kapazität und Ladeleistung erhöhen Bei Kapazitätserweiterung ist grundsätzlich zu beachten, dass immer nur gleiche Bord- batterien parallel geschaltet werden können. Wer also eine Flüssigsäure- oder Gel-Batterie hat, muss – wenn es Alter und Batteriegröße erlauben – auch um diesen Batterietyp er- weitern. Wer seine Batterien für die Bord- versorgung umstellen will, muss – wie bereits erwähnt – eine auf diesen Batterietyp abgestimmte Kennlinie einstellen. Bei den wenigsten serienmäßig eingebauten Lade- geräten ist diese aber bereits vorgesehen, was aber nicht weiter tragisch ist: diese Lade- geräte sind nämlich erfahrungsgemäß so- wieso etwas zu schwach, da sie nur für eine kleine Bordbatterie ausgelegt wurden. Lassen Sie am besten die Bordversorgung mit dem Ladegerät einfach an Bord und montieren Sie parallel dazu einen MT Lader. Den Lader einfach ins vorhandene Stromnetz einstecken, die Ladeleitung direkt mit der Bordbatterie verbinden und den Temperaturfühler an- klemmen. Nachdem die Kennlinie auf den richtigen Batterietyp eingestellt wurde, über- nimmt jetzt vollautomatisch das MT Ladege- rät alles, was die alte Anlage nicht schafft.

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