Handbuch 2023
Die schönsten Plätze der Erde haben leider keine Steckdose … (Foto: Morelo) Solar-Info Solar-Strom – Die innovative Antwort der Zukunft Lichtmaschine und bei Landanschluss mit 230 Volt über das serienmäßig eingebaute Ladegerät erfolgen. Unabhängig voneinander laden diese Einrichtungen die Batterie, ohne sich gegenseitig zu beeinflussen. Es ist also unsinnig, für die Solaranlage eine separat geschaltete Batterie zu montieren. Das So- larmodul wird einfachmit seinemLaderegler an die vorhandene Bordbatterie geklemmt, fertig! Fälschlich wird oft behauptet, dass eine Solaranlage immer nur mit einer spezi- ellen Solarbatterie zum Einsatz kommen darf. Für ein Solarmodul ist es aber grund- sätzlich egal, wohin ihr Strom weitergeleitet wird. Ob der Strom vom Solarmodul aus der Lichtmaschine oder dem bordeigenen Lade- gerät kommt, spielt für die angeschlossene Batterie keine Rolle. Es gibt keinen guten oder schlechten Strom. Richtig ist aber, dass Bordbatterien immer einer zyklischen Belas- tung ausgesetzt sind. Deshalb sollten diese zyklenfest ausgelegt sein. Fast allenamhaften Reisemobilhersteller rüsten ihre Fahrzeuge bereits ab Werk mit zyklenfesten Batterien aus. Spezialfall Caravan: Wohnwagen besitzen nur selten ab Werk eine eigene Batterie. Wer eine Solaranlage installieren will, muss diese zusätzlich einbauen und dann die vorhan- denen 12-Volt-Verbraucher (Wasserpumpe, Licht usw.) auf diese umklemmen. Solarbatterie oder Starter- batterie? Wie bereits erwähnt, kannmit einer Solaran- lage jede Art von Batterie, egal ob Starter-, Solar-, Hobby- oder zyklenfeste Batterie, aufgeladen werden. Normale Starterbatte- rien sind vom technischen Aufbau her dafür konzipiert, kurzzeitig hohe Ströme (Anlasser) abzugeben und dann, zusammen mit dem Generator, als Leistungspuffer zu dienen. Werden Starterbatterien ständig einer zykli- ein Verlängerungskabel in der Sonne ar- beiten. Mehrere Gründe führten dazu, dass wir die Produktion nach einiger Zeit wieder eingestellt haben. In erster Linie hatten Messungen gezeigt, dass in der klassischen Reisesaison zwischen Frühjahr und Herbst bei planer Montage in etwa gleiche Erträge ein- gespeist wurden, da die Sonne sehr schnell steigt und eine Nachjustierung dann keinen praktischen Nutzen bringt. Das Nachführen der Modulemüsste eben- falls im Frühjahr und Herbst ständig durch- geführt werden, doch wer will schon alle 2 bis 3 Stunden aufs Dach steigen, um dies zu tun? Alle Besitzer von Anlagen zumNachjus- tieren haben uns im nachhinein bestätigt, dass dieAnlage indenerstenTagennachdem Kauf voller Enthusiasmus nachgestellt wurde, die Faulheit jedoch sehr schnell gesiegt hat. Ist die Anlage in einer Richtung aufgestellt und die Sonne wandert weiter, sind die Ver- luste nach einigen Stunden so groß, dass wiederum die plane Montage am besten wäre. Für völlig unsinnig halten wir Solaranlagen für Freizeitfahrzeuge, die sich nur in eine Rich- tung klappen lassen, in eine sogenannte Winterstellung. Hierzu sollte man sich über- legen, dass jeder sein Fahrzeug so hinstellt, dass die Tür und somit der Aufenthaltsort vor dem Mobil immer zum schönsten Platz, der besten Aussicht (See, Berg usw.) ausgerichtet ist, ganz egal, wo die Sonne ihre Bahn zieht. Um aber optimale Leistung zu erhalten, müssten Sie Ihr Fahrzeug jetzt aber immer nach dieser ausrichten, was nicht praktikabel ist und auch niemand macht. Ein weiterer Vorteil soll sein, dass Eis und Schnee von der aufgerichteten Zelle besser abgleiten können. Dass dies so leider nicht funktioniert, müsste eigentlich jedem klar sein, der imWinter sein Fahrzeug ohne Garage freikratzen muss. Von den Fahrzeugscheiben (die ja extrem schräg stehen) rutscht auch kein Eis und Schnee von alleine nach unten, warum sollte dies bei So- larmodulen anders sein? Somit relativieren sich die Kosten einer Nachführung recht schnell und es wird eigentlich klar, dass die Mehrkosten für eine Aufstellung besser in ein etwas leistungsstärkeres oder ein zusätzliches Solarmodul investiert werden. So verhält es sich auch mit Anlagen zur vollautomatischen Ausrichtung. Sieht man einmal von den hohen Kosten ab, kann solch eine Anlage ihre Vorteile in erster Linie zwischen den Jahreszeiten Herbst und Frühling ausspielen. In der restlichen Zeit – der klassischenReisezeit zwischen Frühjahr und Herbst – bringt ein zweites Solarmodul immer mehr Ertrag (falls der Platz dafür vorhanden ist), da sich aus einem 60 Watt- Modul eben keine 120 Watt holen lassen, egal wie optimal die Ausrich- tung ist. Solaranlage montieren Sollten Sie sich für eine Komplettanlage (ab Seite 30) unseres Hauses entscheiden, finden Sie eine ausführliche Montageanleitung vor. Diese ermöglicht auch dem weniger geübten Heimwerker eine Solaranlage ohne Probleme aufzukleben und fachgerecht ans Bordnetz anzuschließen. Alle Bauteile sind kurzschluss- sicher oder durch eine Sicherung geschützt. Wollen Sie die Anlage nicht selbst aufbauen, wird dies Ihr Fachbetrieb gerne für Sie über- nehmen. Eine genaue Einbauerklärung mit vielen Bildern zum Thema finden sie auch in unseremBuch »Solarstrom imReisemobil« siehe Seite 13 . Anschluss an die Bordbatterie Man muss die Solaranlage wie ein zweites Ladegerät betrachten, das über den Solar- Laderegler einfach an die bereits vorhandene Bordbatterie angeschlossen wird. Die Ladung kann während der Fahrt weiter über die 11
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