Handbuch 2023
Foto: Eddi Böhnke Solar-Info Solar-Strom – Die innovative Antwort der Zukunft schen Belastung ausgesetzt, verlieren sie sehr schnell ihre ursprüngliche Speicherkapazität. Daher sind als Bordbatterie grundsätzlich, auch ohne Solaranlage, solare oder als zyk- lenfest ausgewiesene Akkus zu empfehlen. Im Bereich Bordbatterien wird sehr kontro- vers diskutiert; jeder hat eigene Erfahrungen gemacht, die verallgemeinert werden, ohne die unterschiedlichen Einsatzgebiete zu be- rücksichtigen. Diese sind aber ganz entschei- dend für den zu verwendenden Batterietyp. Denn wer nur eine 8-Watt-Lampe und eine kleine Wasserpumpe für kurze Zeit betreibt, merkt 50% Kapazitätsverlust selbst nach Jahren noch nicht, da er auch von der ver- bleibenden Batteriekapazität nur einen Bruchteil verbraucht. Wer jedoch mehrere Verbraucher betreibt, für den ist es nicht unwichtig, ob die Beleuchtung in der Hälfte der Zeit ausfällt, obwohl er schwere Akkus mitschleppt. Welche Kapazität ist not- wendig? Je größer die Kapazität (Ah) der Batterie, umso länger kann Strom entnommen werden. Ist die Größe der Batterie nicht durch Platz- oder Gewichtseinschränkungen vorbestimmt, dann sollte man immer eine höhere Kapazität an- streben. Für das Solarmodul spielt die Batte- riegröße keine Rolle. Eine kleine Batterie ist eben schneller voll als eine große, wobei in einer großen mehr Strom gespeichert und danach entnommen werden kann. Zu be- denken ist auch, dass die Lebensdauer einer Batterie stark von der Entladetiefe abhängt. Somit ergibt sich durch die Erhöhung der Kapazität nicht nur ein größerer Speicher- vorrat, sondern auch eine weitaus höhere Lebenserwartung. Natürlichmacht es bei der Dimensionierung keinen Sinn, mit einer leistungsstarken Solaranlage eine kleine Bat- terie zu laden. Denn voller als voll wird die Batterie nicht, das heißt, die Solarzelle könnte noch stundenlang die Kapazität einlagern, die Ihnen dann fehlt, wenn die Energie ge- braucht wird. Natürlich lassen sich zur Kapa- zitätserhöhung auch mehrere Batterien zusammenschalten. Ungefähre Berechnung: Strombedarf ( Ah ) pro Tag x 4 = .......Ah Diese Kapazität sollte nicht unterschritten werden. Ist im Reisemobil oder Caravan die Größe der Batterie nicht durch Platzmangel vorbe- stimmt, sollte eine Kapazität von etwa 100 Ah angestrebt werden. Sind größere Verbraucher (Wechselrichter, Kompressorkühlschrank) an Bord, empfehlen wir in jedem Fall grundsätz- lich die doppelte Kapazität vorzusehen. Kühlschrank mit Solaranlage Kühlaggregate in Reisefahrzeugen sind ab Werk in der Regel sog. Absorber Systeme. Sie arbeiten zumeist mit Gas auf 230 V und können auf 12 V umgeschaltet werden. Diese Systeme sind im Gasbetrieb zwar relativ wirt- schaftlich, haben allerdings im Strombetrieb mit 12 V einen sehr schlechtenWirkungsgrad. Der Stromverbrauch eines Absorberkühl- schranks (ständig ca. 6,6 A–12 A) kann über eine Solaranlage nicht ausgeglichen werden, das Gerät muss deshalb im Standbetrieb auf Gas weiterlaufen. Gleiches gilt für die billigen 12 V-Peltier-Kühlschränke bzw. -boxen, mit denen gekühlt und geheizt werden kann. Große Vorteile bieten Kompressor- Geräte, die bei 12 V einen sehr hohen Wirkungsgrad erzielen und mit Solarbetrieb ausgeglichen werden können. Klimaanlage mit Solaranlage Leider ist es praktischnichtmöglich, denhohen Stromverbrauch einer Kompressor-Klimaanlage über eine Solaranlage oder eine handelsüb- liche Brennstoffzelle auszugleichen. Betrieben über einenWechselrichter, entnehmenbrauch- bare Klimaaggregate weit über 50 A und verbrauchen somit innerhalb kürzester Zeit eine große Menge an Batteriekapazität. Wenn überhaupt, ist dieser Stromverbrauch nur während der Fahrt auszugleichen. Solarleistung beachten Vorsicht ist geboten bei den Herstellerangaben zur Leistungsabgabe eines Solarmoduls. Bei unseren Solarmodulen findet sich die Nenn- leistung (Wp) stets in der Modulbezeichnung wieder. Dies wird aber nicht grundsätzlich so gehandhabt. Manche Hersteller verwenden eigene Typenbezeichnungen bzw. kenn- zeichnen dasModul mit derWh/T Leistungs- 12
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