Handbuch 2023
T E C H N I K - I N F O Lohnt sich der Umbau auf LiFeP0 4 Batterien? ■ Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten. Wer eine AGM oder Gel-Batterie direkt vergleicht mit einer LiFePO4-Batterie wird zu dem Schluss kommen, dass letztere bei gleichen Abmessungen nicht nur leichter ist, sondern auch eine weitaus höhere Strommenge zur Ver- fügung stellen kann. Allerdings lässt sie sich unter dem Gefrierpunkt nicht ohne weiteres laden, hat dafür aber auch kein Thema mit Sulfatierung im teilgeladenen Zustand. Vorausgesetzt es wurden vom Hersteller einige Details bedacht und die Batterie den Anforde- rungen im Reisemobil angepasst, spricht vieles für eine LiFePO4-Batterie. Der höhere Anschaffungspreis und unter Umständen etwas Aufwand um die Ladetechnik anzupassen, ist dann eben die Konsequenz. Ob es sich lohnt ist eine ganz andere Geschichte und kann nur individuell beantwortet werden. Betrachten wir es einmal so. Das Reisemobil ist mein Hobby. Ich will damit ganz unbeschwert unterwegs sein und mir keine Gedanken machen müssen, wenn mein Stellplatz keine Steckdose hat. Auch bei kurzen Fahrstrecken wird der Booster meine Batterien schnell vollladen. Ich habe einen Wechselrichter an Bord und wenn meine Frau föhnt, will ich mir keine Gedanken ma- chen ob sie 5 oder auch 10 Minuten braucht. Ich will über meine komplett eingelagerte Batteriekapazität verfügen. Ob sich die Investition in eine Batterietechnik lohnt ist nicht mein Thema, da ich mir diese Frage auch nicht gestellt habe, als ich mir mein Wohnmobil gekauft habe. Ich bin gerne unbeschwert unterwegs, habe ein funktionierendes System aus Solar, Booster und Lithiumbatterie und das ist auch gut so. Lithium-Batterietechnik LiFePO 4 Batterie-Info: LiFeP0 4 Batterien Lithium-Ionen-Batterien ■ Vor einigen Jahren waren Batterien mit Lithium-Ionen-Technik noch die Exoten un- ter den Speichermedien. Zuerst verbaut in handlichen Elektro-Kleingeräten, etablierte sich dieser Batterietyp dann in den letzten Jahren immer mehr. Während die Gerät- schaften der ersten Stunde mehr oder we- niger zuverlässig ihren Dienst absolvierten, zählen die Stromspeicher dieser Tage zu den zuverlässigsten überhaupt. Dies hat zum einen damit zu tun, dass die renommierten Hersteller von Batteriezellen nun wissen was zu tun ist und parallel die Ladetechnik und Steuerelektronik angepasst wurde. Es war somit nur noch eine Frage der Zeit, wann diese Speichertechnik auch Einzug in den mobilen Alltag von Reisemobilen und Cara- vans halten würde, da oberflächlich be- trachtet vieles für und wenig gegen den Einsatz der Lithium-Ionen-Technik spricht. Denn diese Batterien haben kein Problem mit Sulfatierung und die Speicherkapazität ist im Verhältnis zu Abmessung und Gewicht weitaus höher als bei der klassischen Blei- batterie in AGM oder Gel-Ausführung. Sie könnte sogar noch um einiges größer sein, aber der Sicherheit geschuldet sowie den speziellen Anforderungen im Reisemobil, wird hier die als LiFePO4-Batterie bekannte Speichertechnik eingesetzt. Wer etwas recher- chiert wird schnell feststellen, dass es viele LiFePO4-Batterien amMarkt gibt. Das Thema ist aber die bereits erwähnte spezielle An- forderung im Reisemobil. Deshalb haben wir auch lange vor Produktionsanlauf vieles be- dacht und unsere LiFePO4-Batterien für genau diesen speziellen Einsatzbereich aus- gelegt. Aus diesem Grund sind bei einem unabhängigen Test von 14 LiFePO4-Batte- rien, der von der Zeitschrift „Reisemobil International“ durchgeführt wurde, unsere Batterien auch als alleinige Testsieger aus- gezeichnet worden. Aufbau und Funktion Äußerlich unterscheidet sich eine LiFePO4- Batterie nicht von einer handelsüblichen AGModer Gel-Batterie. Im Innenraum sieht es aber ganz anders aus. Je nach Hersteller sind einzelne Zellen verbaut, die es in unter- schiedlichen Bauformen gibt. Konzipiert als Flach- oder als Rundzelle werden diese je nach Spannungslage verschaltet, um dann parallel zusammengeführt, die gemein- same Ausgangsspannung zu generieren. Überwacht wird das ganzemit einer Überwa- chungs- und Steuerelektronik kurz BMS ge- nannt. Dieses Kürzel steht für „Batterie Management System“ und ist zumeist im Batteriegehäuse mit integriert. Das BMS ist auch das Herzstück des ganzen Systems, da es so ziemlich alles überwacht, ausgleicht und steuert. Wer sich die Platine des BMS ansieht, wird verwundert sein wie viel Ele- kronik bereits nötig ist, selbst wenn die Bat- terie nur ein Golfcart mit kleiner Leistung versorgt. Bei dem BMS muss auch mit höchster Sorgfalt und Präzision gearbeitet werden, da der Ausfall eines noch so kleinen Bauteils den sofortigen Ausfall der kom- pletten Bordbatterie nach sich zieht. Bei den von uns entwickelten LiFePO4-Batterien kann das BMS zusätzlich von außen ange- steuert werden. Somit können sie optimal auf die Bedürfnisse im Reisefahrzeug re- agieren und im System der „PowerUnit“ (s.Seite 68/69) auf jede Ladesituation ange- passt werden. Die Elektronik in der Batterie Das BMS überwacht und steuert aber nicht nur die einzelnen Zellen, es ist auch zuständig BüttnerElektronik Lithium-Batterien BüttnerElektronik Lithium-Batterien 64
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